Berlin (DAV). Am 19. April finden im Rahmen des sogenannten „Blitzer-Marathons“ in vielen Bundesländern besonders verschärfte Geschwindigkeitskontrollen statt. Schon heute startet im Vorfeld die „Speed Week“ mit überdurchschnittlich vielen Radarkontrollen. Swen Walentowski von anwaltauskunft.de kritisiert den Symbolcharakter der Aktion.
„Der Blitzer-Marathon verfehlt sein angebliches Ziel deutlich“, so Rechtsanwalt Swen Walentowski, Sprecher von anwaltauskunft.de. Die Verkehrssicherheit werde dadurch nicht gesteigert.
„Ein einzelner Aktionstag führt nicht dazu, dass sich das Fahrverhalten der Bevölkerung ändert“, kritisiert der Rechtsanwalt. Ohnehin sei die Blitzer-Praxis in Deutschland fehlgeleitet: „Überschreitungen des Tempolimits sind nur selten Unfallursache. Wesentlich häufiger entstehen Unfälle wegen des Fahrens mit nicht angepasster Geschwindigkeit – diese bewegt sich aber oft im Rahmen des gesetzlichen Limits.“ Das geschehe, wenn Autofahrer ihre Geschwindigkeit nicht an äußere Umstände wie Witterung, Fahrzeugbeladung oder persönliche Fähigkeiten anpassen. Blitzer könnten so etwas nicht kontrollieren.
Geblitzt wird an den falschen Orten
Zudem werde häufig dort geblitzt, wo mit vielen Einnahmen zu rechnen sei – nicht dort, wo tatsächlich Unfallschwerpunkte und Gefahrstellen wie Seniorenheime oder Kindergärten liegen.
„Geschwindigkeitskontrollen sollten der Verkehrssicherheit dienen, nicht dem Säckel der Gemeinden“, meint Walentowski. Dadurch würden häufig auch die Falschen getroffen: „Die tatsächlichen Gewohnheits-Temposünder scheuen auch nicht vor der Nutzung verbotener Hilfsmittel wie Blitzer-Apps zurück.“ Sie gingen den Behörden deshalb nur selten ins Netz.
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