Berlin (DAA). Weihnachten ist für viele das wichtigste Familienfest. Doch über zwei Millionen Kinder leben hierzulande mit Eltern, die getrennt oder geschieden sind. Wenn sich die nicht einigen können, wo der Nachwuchs die Festtage verbringt, bricht schnell Streit aus. Im Notfall entscheidet das Gericht. Und hört dabei auch auf die Meinung des Kindes, wie das Rechtsportal anwaltauskunft.de informiert.
Im deutschen Recht wird grundsätzlich beiden Elternteilen gleichermaßen Umgang mit dem Kind zugesprochen. Swen Walentowski, Sprecher von anwaltauskunft.de, stellt allerdings klar: „Das Familienrecht legt nicht fest, wie sich Eltern den Umgang mit den Kindern an Feiertagen aufteilen müssen. Es liegt also erst einmal an Mutter und Vater, eine für sich und für das Kind gute Lösung zu finden.
Den meisten Eltern von Trennungskindern gelingt dies im Alltag auch. In vielen getrenntlebenden Familien haben sich inzwischen verschiedene Formen des Umgangs an Festtagen etabliert. „Eines der klassischen Modelle ist, dass die Kinder etwa Weihnachten bei dem einen Elternteil verbringen, Silvester bei dem anderen und im Jahr darauf umgekehrt“, erklärt Walentowski.
Doch diese Wechselmodelle funktionieren nur, wenn die Elternteile in der Lage sind, miteinander zu kommunizieren und Kompromisse zu schließen. In Härtefällen muss das Familiengericht entscheiden - entweder über eine Gesamtregel für den Umgang oder nur eine für die Feiertage.
Werden solche Fragen gerichtlich geklärt, werden auch die Kinder befragt. Und das schon ab einem Alter von drei Jahren. „Zwar beeinflusst die Aussage eines so kleinen Kindes in den meisten Fällen nur bedingt die Entscheidung des Familiengerichts“, erklärt Rechtsanwalt Swen Walentowski, „aber bei einem älteren Kind und einem Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 15 Jahren sieht das sicherlich anders aus.“
Das Gericht werde in seiner Entscheidung, wo das Kind bestimmte Festtage verbringt, zwar nicht nur seine Aussagen berücksichtigen. Sie spielen aber trotzdem eine wichtige Rolle. Vernünftige Eltern sollten natürlich alles Mögliche versuchen, solche Fragen außerhalb eines Gerichtssaals zu klären, bevor es zu solchen Entscheidungen kommt.
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